Herzlich willkommen zum Blog-Beitrag dieser Woche – und gleichzeitig auch dem letzten Bericht aus Sanjo. Bevor es nächste Woche nach Aomori geht, erzähle ich Dir in diesem Artikel von meinem Besuch in der Messermanufaktur Tadafusa. Dabei handelt es sich wohl um die größte Messerschmiede in Sanjo. Dort werden nicht nur die Tadafusa Messer gefertigt, sondern auch viele OEM-Marken, die ich hier aber nicht verraten darf. 😉
Nächste Woche in Aomori gibt es dann zur Abwechslung wieder Urlaubs-Content und viel Natur. Vielleicht ist aber auch eine kleine Überraschung aus der Messer-Welt dabei. Damit Du das nicht verpasst, melde Dich unbedingt für meine E-Mail-Liste an!
Nun aber zu Tadafusa. Hier werden deutlich mehr Messer produziert als bei den Schmieden, die ich bisher besucht habe. Eine genaue Zahl habe ich nicht, allerdings würde ich schätzen, dass täglich eine dreistellige Nummer an Messern die Manufaktur verlässt. Entsprechend ist die Produktion auch anders aufgebaut als die kleinen Schmiede. Bei Tadafusa gibt es für jede Aufgabe eine eigene Station mit spezialisierten Mitarbeitenden. Die Manufaktur ist auch auf Besucher eingestellt und hat überall Schilder aufgehängt, auf denen erklärt wird, was gerade passiert.
Bei meinem Besuch war ich viel zu aufgeregt und habe deshalb ganz vergessen, viele Fotos zu machen. Einige Bilder gibt es aber doch und im Video dieser Woche habe ich einige Arbeitsschritte gefilmt.
Los geht es wie in jeder Schmiede mit dem Rohmaterial. Dieses wird unter einem großen Schmiedehammer ausgeschmiedet. Tadafusa schmiedet dabei anders als viele andere Schmiede beinahe rechteckige Rohlinge in wenigen Standard-Größen. Diese werden im nächsten Schritt in die gewünschte Messerform ausgestanzt. So geht die Produktion etwas schneller und günstiger. Anschließend werden die Klingen erst gehärtet und dann geschliffen. Bei den geschmiedeten Klingen geschieht das wie überall von Hand auf großen rotierenden Schleifsteinen. Tadafusa produziert jedoch auch günstigere Klingen, hierfür stehen Schleifroboter bereit. Der Feinschliff geschieht von Hand und zuletzt wird das Logo in die Klinge geschlagen. Zwischendurch finden immer wieder Zwischenschritte statt, um etwa die Klinge zu entgraten oder gerade zu hämmern. Die Qualitätskontrolle findet zum Schluss statt, bevor die Messer verpackt werden.
Während meines Besuchs war in der Manufaktur tatsächlich nicht so viel los wie normal – ich bin erst kurz vor Feierabend angekommen. Dennoch war es super interessant zu sehen, wie eine Schmiede arbeitet, die einen größeren Messer-Output hat. Besonders überrascht hat mich, zu sehen, dass selbst in großem Maßstab noch so viel Handarbeit eingesetzt wird.
Abgeschlossen haben wir die Führung im Showroom von Tadafusa, wo ich mir alle Messer anschauen konnte, die dort gefertigt werden. Das sind natürlich die gängigen Formen, aber auch überraschend viele Formen, die nur für sehr spezielle Einsätze gedacht sind.
Mit diesem Post sind wir am Ende meines Besuchs in Sanjo angelangt. Es ist nun schon eine Weile her, dass ich dort war, bis heute ist Sanjo jedoch meine Lieblings-Messer-Region. Die Schmiede dort sind sehr offen und hilfsbereit, die Natur drumherum ist wunderschön und die vielen anderen Handwerke in der Region vollenden das Gesamt-Bild. Was hältst Du von den Schmieden in Sanjo? Ich freue mich sehr auf einen Kommentar!
Nächste Woche geht es dann nach Aomori und anschließend weiter nach Echizen. Vergiss also nicht, Dich in meine E-Mail-Liste einzutragen und mir auf Instagram, zu folgen.
Alles Gute und bis nächste Woche
Lukas