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    Besuch bei der Messermanufaktur Hado in Sakai

    Hado ist eine der jüngsten Marken auf dem Messer-Markt und hat in den letzten Jahren schon eine enorme Bekanntheit erlangt. Das hat auch einen guten Grund: Hado Messer werden geschätzt für ihre überragende Verarbeitungsqualität und Performance. Umso mehr freue ich mich, Dir heute endlich ausführlich von meinem Besuch in der Manufaktur erzählen zu können. Unter der Begleitung von Mai und Yoshio San konnte ich mir den gesamten Prozess ansehen, der für die Produktion eines Hado Messer nötig ist. Einige Arbeitsschritte durfte ich sogar selbst ausprobieren. Ich weiß, dass viele meiner Leser schon lange auf den Bericht von meinem Besuch warten, deshalb legen wir direkt los! Wer sich für HADO Messer und die Geschichte der Firma interessiert, wird hier fündig.

    Wie vielleicht die wenigsten wissen, gehört die Manufaktur Hado zur Fukui Co & Ltd, einem Großhändler für japanische Haushaltwaren und mehr. Entsprechend stand zuerst ein Besuch im Büro an. Hier durfte ich eine Auswahl der Produkte ansehen, über die Zukunft von Knife Art sowie HADO sprechen und sogar kurz den CEO der Firma treffen, die um die 100 Mitarbeiter hat.

    Die wenigsten davon gehören zur Manufaktur Hado – neben Maruyama San, dem Schleifer, arbeiten noch Nomura San und Auszubildender Tsuda San in der Schleiferei. Doch nicht nur das Team von Hado ist involviert in die Entstehung eines Hado Messers. Denn bevor es losgehen muss, müssen zunächst die Klingen geschmiedet werden. Diese Arbeiten werden in den Schmieden von Yoshikazu Tanaka (Carbonstahl-Serien: Sumi, Junpaku) und Shogou Yamatsuka (Ginsan Serie) erledigt.

    Um auch diesen Prozess sehen zu können, hat Yoshio San mich mit in die Werkstatt von Tanaka San genommen. Hier arbeitet der „Dentoukogeishi“ (meister des traditionellen Handwerks) mit seinem Sohn zusammen. Gemeinsam schmieden die beiden die Rohlinge für Hado und führen auch die Härtung durch. Letzteres konnte ich in live beobachten: zunächst wird die Klinge im Feuer aufgeheizt und anschließend (je nach Messer) in Öl oder Wasser abgeschreckt. Um hier die richtige Temperatur zu treffen braucht es unglaublich viel Erfahrung – ein Thermometer gibt es nicht, entschieden wird nach der Farbe, in der der Stahl glüht. Das Schmieden selbst habe ich dieses Mal nicht sehen können, vorstellen kannst Du Dir das aber wie im Video von Shiro Kamo aus Takefu vor einigen Wochen.

    Die so geschmiedeten Rohlinge kommen also bei Hado an und landen dort erst einmal im Warenlager. Von dort geht es dann „in-House“ weiter. Zunächst werden die Klingen begradigt, da sie von Schmieden und Härten noch leicht verzogen oder in sich verdreht sein können. Dazu kommt ein Hammer zum Einsatz und es braucht ein sehr genaues Auge. Schon minimale Verzüge können beim Schleifen und natürlich später im Gebrauch zu Problemen führen.

    Anschließend wird das Klingenprofil eingeschliffen. Das geschieht auch bei Hado mit einem großen vertikalen Schleifrad. Maruyama San hat sich für die Vorführung super viel Zeit genommen und im Anschluss durfte ich mich sogar selbst am Schleifen versuchen. Damit hatte sich dann auch mein Eindruck erledigt, dass Schleifen einfach sei – es kostet nicht nur Kraft,  sondern braucht auch super viel Erfahrung, um den Winkel richtig zu halten. Mein erster Versuch ist entsprechend kläglich gescheitert und hat mich noch einmal mehr Respekt vor der Arbeit der Schleifer gelehrt.

    Nachdem die Klinge mit ihrem Profil versehen ist, geht es vom Schleifrad an den Bandschleifer. Dieser kommt bei Hado zum Einsatz, um das Finish aufzubringen, also den matten Glanz, bzw. das „Migaki-Finish“ zu erzeugen. Außerdem wird in diesem Zug der Klingenrücken abgerundet.

    Eine Besonderheit, die ich persönlich sehr an Hado Messern schätze, ist der Kehl der Messer, der perfekt abgerundet und poliert ist. Hierzu nutzen Hados Schleifer ein kleines Schleifrad, das in jeden Winkel des Kehls passt. Diese Aufgabe ist laut Maruyama San eine der schwierigsten Aufgaben beim Schleifen, weil sehr schnell zu viel Material abgetragen werden kann.

    Mit diesem Schritt ist die Klinge beinahe fertig. Lediglich der finale Schliff erfolgt noch. Dazu kommt ein horizontales Schleifrad zum Einsatz, das wir ebenfalls schon aus anderen Manufakturen kennen.  

    Wenn die Klinge fertig ist, wird zuletzt noch der Griff montiert. Bei Hado geschieht das auf traditionelle Weise mit Einbrennen der Angel in das Holz. Hiervon konnte ich dieses Mal kein Video aufnehmen, beim nächsten Mal aber bestimmt ;). Damit ist das Messer schließlich fertig und bereit für die Verpackung. Auch diese sieht wirklich atemberaubend aus – diese Überraschung lasse ich Dir aber für Dein erstes eigenes Hado Messer 😉

    Von allen anderen Prozessen habe ich wie jede Woche auch wieder ein Video aufgenommen, dass Du Dir hier ansehen kannst:

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    Wenn Du eines haben möchtest, solltest Du Dich auf jeden Fall zur E-Mail-Liste anmelden – dort gibt es diese Woche exklusiv eine kleine Aktion für die Ginsan Serie aus dem Hause Hado. Zur Anmeldung geht es hier entlang, außerdem kann es nicht schaden, wenn Du mir auf Instagram folgst.

    Ab jetzt bin ich übrigens wieder in Deutschland und arbeite Vollzeit an Knife Art – Du kannst Dich also auf viele neue Beiträge und Veränderungen in den nächsten Wochen freuen. Auch die Japan-Reise ist noch lange nicht zu Ende. Ich habe noch Material für mindestens drei Monate und wer weiß – vielleicht bin ich dann ja schon wieder in Japan 😉

    Viele Grüße und bis zum nächsten Mal
    Lukas

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