Weiter geht es mit meinen Erlebnissen aus Sanjo. Nachdem ich letzte Woche von meinem Besuch bei Wakui San berichtet habe, geht es diese Woche nicht um einen konkreten Schmied. Stattdessen berichte ich Dir davon, was ich abseits der Schmiede noch gesehen habe. Gemeinsam mit Takumi San war ich nämlich nicht nur bei Wakui und einigen anderen Schmieden. Wir haben auch das Tsubamesanjo Promotion Center, ein lokales Festival und die Fabrik von Nakaya Saw besucht. Um diese drei Events geht es im folgenden Artikel.
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Los ging meine Zeit in der Stadt im Tsubamesanjo Promotion Center. Nicht weit vom Hauptbahnhof präsentieren hier hunderte lokale Firmen ihre Produkte. Dabei sind dort nicht nur Messer zu finden, sondern auch Scheren, Pfannen und sehr viele Becher. Gemein haben alle Produkte, dass sie aus Metall gefertigt sind, denn das ist die Spezialität der Region.
Von der Vielzahl an Produkten war und bin ich noch immer beeindruckt. Insbesondere die Metall-Becher mit ihren wunderschönen Mustern und Farben haben es mir angetan. Die Begeisterung in Worte zu fassen, fällt mir sehr schwer. Stattdessen bekommst Du hier also schonmal ein paar Bilder, ausführliche Eindrücke findest Du im Video dieser Woche ganz unten.
Ein Highlight meiner Zeit in Sanjo war das Festival, auf das mich Takumi San anschließend mitgenommen hat. Für mich war es das erste Mal, dass ich ein wirklich traditionell japanisches Event erlebt habe, das nicht auf Ausländer angepasst ist. Entsprechend gab es dort viel Neues zu entdecken: Stände mit besonderen Snacks, Menschen in Drachenkostümen und zum Schluss eine Parade mit jungen Männern, die mit ihren Kindern auf der Schulter um einen Tempel gelaufen sind. Den genauen Zweck des Festes konnte mir niemand erklären – soweit ich es verstanden habe, dient es zu Ehren und zum Schutz des Tempels, sowie dazu, für das gesunde Wachstum der Kinder zu beten. Zum Abschluss des Tages waren wir noch in einem japanischen BBQ-Restaurant, wo auch das Foto oben entstanden ist.
Am zweiten Tag durfte ich mir die Fabrik von Nakaya Saw ansehen. Das Unternehmen produziert hochwertige Sägen. Ein kleiner Teil der Produktion fällt auf die Eigenmarke „Nakaya“. Der Großteil wird jedoch im Auftrag von anderen Firmen produziert, z. B. einem großen deutschen Unternehmen, das für seine Schrauben bekannt ist. 😉
Nakaya war sehr offen in Bezug auf die Produktion, den gesamten Produktionsprozess findet Ihr also ebenfalls im Video dieser Woche. Mich hat sehr beeindruckt, wie viel Arbeit selbst in diesem Produkt steckt, das am Ende ca. 20 bis 60 € kosten wird. Zunächst werden die Rohlinge zugeschnitten und die einzelnen Zähne geschliffen. Anschließend müssen die Zähne in Stellung gebogen, geschärft und gehärtet werden. Zuletzt wird das Logo aufgebracht und der Griff montiert. Nakaya produziert übrigens auch die Maschinen zur Herstellung der Sägen, ist also echter Experte auf diesem Gebiet.
Nach Besuch der Nakaya Fabrik war ich schließlich noch allein in Sanjo unterwegs. So habe ich auch noch das Museum zur Geschichte des lokalen Handwerks besucht. Dort gab es nicht nur eine riesige Löffelsammlung, sondern auch beeindruckende Vasen mit Damastmuster (siehe unten) und viele andere tolle Produkte. Außerdem hatte ich dort die Gelegenheit, selbst eine Schale aus Zinn zu hämmern – das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Das Video dieser Woche ist entsprechend wieder etwas ausführlicher geworden. Ich hoffe sehr, Du hast Spaß beim Anschauen und kannst vielleicht noch das ein oder andere dazulernen.
Nächste Woche steht dann wieder ein Besuch bei einer Schmiede auf dem Programm. Errätst Du, welche es ist? (Tipp: Wir bleiben weiterhin in Sanjo). Schreibe Deinen Tipp gerne in die Kommentare.
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Viele Grüße und bis nächste Woche
Lukas