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    Kappabashi Street – im Haushaltswaren-Himmel

    Wer sich für Küchenmesser interessiert, wird früher oder später über die Kappabashi Street stolpern. Dabei handelt es sich um die vielleicht größte Einkaufsstraße für Haushaltswaren in Japan. Wer sich aus Japan ein Messer mitbringen will, wird häufig dort hingeschickt.

    Ich war aus einem anderen Grund dort: neue Messer und Händler für meinen Shop finden. Das ist mir zwar nicht gelungen, dafür kann ich in diesem Artikel von meinen Erfahrungen berichten und Dir den ein oder anderen Tipp geben, worauf Du beim Messerkauf in der Kappabashi Street achten solltest. Ganz zum Schluss gibt es auch wieder ein Video mit einigen Eindrücken.

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    Von der Auswahl an Messerhändlern und Produkten war ich zunächst schon ein wenig überwältigt. In vier Stunden bin ich durch wohl an die 50 Läden gelaufen. Die Auswahl war allerdings anders, als ich es erwartet hatte. Zwar hat jeder Shop seine eigenen Marken, allerdings sind es doch häufig die gleichen Messer. Die Auswahl teilt sich auf in einfachere, geschmiedete Messer aus Tosa (unten links im Bild), OEM-Messer aus Sakai/Seki (ganz rechts im Bild) und Messer von bekannteren Schmieden (mittig im Bild). Letztere waren deutlich in der Minderheit und meistens waren es Messer von Takeshi Saji (dafür musst Du übrigens nicht extra nach Japan fahren – ein Blick in meinen Shop genügt). Vereinzelte Shops hatten auch Messer von Yu Kurosaki oder Yoshimi Kato, generell waren diese Schmiede aber rar. Die einzige Ausnahme, mit einer großen Auswahl an bekannten Manufakturen, war Seisuke Knives. Hier waren die Preise jedoch sogar höher als beim Kauf in Deutschland.

    Den größten Anteil hatten OEM-Messer, also Messer, die in Masse produziert und dann mit einer Eigenmarke versehen werden. Von diesen Messern wird in Kappabashi – schätze ich – wohl am meisten verkauft, weil sie schick aussehen und sich im unteren Preissegment bewegen. Auch hier sind die Preise vergleichsweise teuer, weil sich diese Messer an eine Zielgruppe richten, die sich zuvor noch nicht mit dem Thema beschäftigt hat.

    Die geschmiedeten Messer aus Tosa (meist mit Kurouchi-Finish) haben tatsächlich faire Preise und scheinen auch von guter Qualität. Viele dieser Messer sind nicht für den Export gedacht und werden deshalb außerhalb Japans wenig angeboten. Hier lässt sich also durchaus ein Schnäppchen machen. Dennoch solltest Du natürlich auf eine gute Verarbeitung und einen vernünftigen Stahl achten.

    Wer wirklich ausführlich sucht, wird zum Schluss aber belohnt. In ganz vereinzelten Shops gibt es doch noch Messer von Kurosaki und Konsorten für einen guten Preis. Außerdem lohnenswert sind die Shops in den Seitenstraßen, die teilweise sehr hochwertige Messer unter ihren Eigenmarken vertreiben. Zuletzt seien auch noch die Flagship-Stores genannt, z. B. von Musashi, Jikko oder Tojiro. Auch hier lohnt sich ein Besuch, allein schon, um die Messer einmal in die Hand zu nehmen.

    Wenn Du also einen Besuch in Kappabashi planst, solltest Du auf folgende Punkte achten:

    • Entscheide Dich vorher, was Du haben möchtest
    • Suche Dir Vergleichspreise im Internet heraus (Freigrenze für Import beachten, sonst fallen ggf. noch 19 % Einfuhr USt. an, sowie Zoll)
    • Häufig kommst Du günstiger raus, wenn Du Dein Wunschmesser einfach zu Hause kaufst.
    • Schaue unbedingt auch in die Seitenstraßen
    • Japan hat ein sehr striktes Waffengesetz – lasse das Messer nach dem Kauf also im Hotel oder besuche Kappabashi ganz zum Ende Deiner Reise
    • Nimm Dir mindestens einen halben Tag Zeit, um alle Geschäfte abzuklappern und die besten Preise rauszusuchen

    Es ist auf jeden Fall eine Erfahrung, die Kappabashi Straße zu besuchen. Dort auch etwas zu kaufen, empfehle ich Dir aber nur, wenn Du Dich auskennst und weißt, was Du willst. Ansonsten bist Du im deutschen Handel besser aufgehoben. Dort hast Du Zeit zum Vergleichen, einen langfristigen Ansprechpartner und bekommst fundierte Beratung (gerne auch von mir). Außerdem ist – zumindest für hochwertige Messer – die Auswahl größer. Die bekannten Schmiede produzieren nämlich überwiegend für den internationalen Markt.

    Auf der Kappabashi Straße gibt es übrigens nicht nur Messer. Wie Du oben siehst, bieten die Händler dort auch tolle handgefertigte Gläser an (und vieles mehr). Die reizen mich zugegebenermaßen schon sehr – würdest Du so etwas benutzen? Schreibe mir gerne einen Kommentar. 

    Auch skurrile Angebote gibt es: Gleich in mehreren Shops werden Teller mit Plastik-Essen angeboten. Restaurants können das nutzen, um im Schaufenster zu demonstrieren, wie das Angebot aussieht. Das ist tatsächlich sehr hilfreich für mich, da ich ja (noch) kein Japanisch spreche. In Deutschland habe ich etwas Vergleichbares noch nie gesehen.

    Noch viel mehr Eindrücke habe ich in meinem Video festgehalten. Dieses Mal allerdings nicht so viel wie gewohnt, da viele Händler das Filmen ihrer Waren nicht gerne gesehen haben. Dafür bekommst Du auch noch ein paar Videos vom Fisch-Markt in Tokyo.

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    Das soll es für heute gewesen sein – nächste Woche wird es dann richtig spannend – wir besuchen den ersten meiner Lieferanten/Produzenten. Abonniere also gerne meine E-Mail-Liste und folge mir auf Instagram, damit Du nichts verpasst.

    Herzliche Grüße und bis nächste Woche
    Lukas

    2 Gedanken zu „Kappabashi Street – im Haushaltswaren-Himmel“

    1. Hallo Lukas,

      vielen Dank für Deine tollen Berichte!
      Denkst Du noch an meinen Wunsch…
      Ich wollte damals das:
      Yu Kurosaki „Juhyo“ Aogami Super Migaki Tsuchime 180mm Chuka Bocho haben.

      Du sagtest, wenn Du in Japan bist…schaust Du mal.

      Ich wünsche Dir sehr viel Freude und teile die ganz besonderen Eindrücke, die Du in diesem wundervollen Land erlebst, weiterhin mit uns!

      Bis bald.

      Viele Grüße
      Christian

      p.s.
      Christian…der mit den Fotos von Messern 🙂

      1. Hi Christian,
        danke für das Lob – schön, dass Dir meine Berichte gefallen 🙂

        Du stehst weiterhin auf der Warteliste, bisher ist mir aber noch keines über den Weg gelaufen. Ich halte die Augen offen!

        Viele Grüße
        Lukas

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