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    Besuch bei Messerschmied Wakui

    Endlich geht es richtig los – nachdem ich die letzten Wochen hauptsächlich Urlaub gemacht habe, bin ich nun in Sanjo angekommen, einer der Messer-Regionen Japans. Entsprechend kann ich Dir in diesem Artikel den ersten Schmied vorstellen, den ich auf meiner Reise getroffen habe: Toshihiro Wakui. Was ich in seiner Werkstatt erlebt habe und wer Wakui San ist, erfährst Du in diesem Blogbeitrag.

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    Besucht habe ich Wakui San gemeinsam mit meinem Lieferanten, der gleichzeitig für mich übersetzt hat (vielen Dank Takumi San!). Bei der Ankunft war kaum zu erkennen, dass wir auf eine Schmiede zulaufen – Wakuis Werkstatt ist mitten in einem Wohngebiet. Das liegt wohl daran, dass sich die Stadt langsam ausgebreitet hat und die Schmiede mit der Zeit von Wohnhäusern „eingekesselt“ wurde. Die Nachbarn müssen sich nun also mit dem Schmiedelärm abfinden. Durch eine unscheinbare Tür geht es direkt in die Werkstatt. Dort wurden wir direkt von Wakui und seinem Vater (der in der Werkstatt hilft) begrüßt.

    Bei einem sehr leckeren Tee (tatsächlich dem Besten, den ich bisher in Japan hatte) haben wir uns zunächst etwas unterhalten und Wakui San hat mir seine Geschichte erzählt:

    Als er mit dem Schmieden anfing, hat er überwiegend Stemmeisen produziert. Diese wurden hauptsächlich für den Bau von traditionellen Häusern in Japan benötigt, wo viele Nägel zum Einsatz kamen. Mit neuen Methoden des Hausbaus ging der Bedarf an Stemmeisen jedoch nach unten, weshalb Wakui San sich nach Alternativen umsah. Zunächst fing er deshalb an, Holzwerkzeuge zu fertigen. Diese werden allerdings ebenfalls zum Hausbau eingesetzt und deshalb hauptsächlich zur Sommersaison verkauft. Um diese saisonalen Schwankungen auszugleichen, kam er schließlich zu Küchenmessern, welche sind im Winter deutlich besser verkaufen.

    Seine Ausbildung zum Messerschmied machte er daraufhin bei Yoshida San von Yoshikane. Wie alle Schüler von Yoshida San, arbeitet er deshalb mit sehr viel Liebe zum Detail und fertigt hervorragende Messer, mit perfekt abgerundeten Klingen und erstklassiger Performance.

    Als einer der letzten Schmiede setzt Wakui San nicht auf fertig laminierten Stahl, sondern fertigt seine Klingen im Warikomi-Verfahren selbst. Das bedeutet, er setzt die Schneidelage aus Aogami/Shirogami/… Stahl selbst in die (meist rostfreien) Außenlagen ein. Auch sonst erledigt er alle Arbeitsschritte selbst. Entsprechend produziert er auch nicht viele Messer: nur zwei bis drei Messer verlassen pro Tag seine Werkstatt. Das erklärt auch, weshalb seine Messer so gefragt sind – es gibt einfach viel zu wenige und die Wartezeiten steigen ins Unendliche. Alleine ich habe schon knappe 50 Klingen von ihm vorbestellt (wenn Ihr ein Wakui Messer reservieren wollt, meldet Euch gerne) und ich bin nur einer von dutzenden Shops, der seine Messer anbietet. 

    Nach unserem Gespräch ging es natürlich noch in die Werkstatt, wo ich eine exklusive Schmiede-Vorführung bekommen habe. Wakui San nutzt dazu einen Gasofen und einen typisch japanischen mechanischen Hammer. Nach dem Schmieden werden die Klingen in Öl gehärtet und schlussendlich auf einem vertikalen Schleifrad geschliffen. 

    Nach der Vorführung war der Besuch auch zu Ende und es ging gemeinsam mit Takumi San zum Ramen essen, bevor wir dann weitere Schmiede besucht haben (davon lest Ihr dann nächste Woche). Insgesamt war es eine riesige Ehre und grandiose Erfahrung, Wakui San zu treffen. Wenn auch eher unbekannt, zählen seine Messer zu den Besten, die ich in meiner Karriere bisher in der Hand halten durfte.

    Selbstverständlich habe ich auch bei Wakui einige Videos gefilmt, allerdings war keine Zeit um alle Arbeitsschritte zu sehen. Einen kleinen Eindruck bekommst Du dennoch im YouTube Video dieser Woche.

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    Für mich war der erste Besuch bei einem Schmied eine ganz besondere Erfahrung. Ich hoffe, Du hattest ebenfalls Freude beim Lesen? Was hältst Du von Toshihiro Wakui? Hast Du vielleicht schon ein Messer von ihm oder möchtest Du eines haben? Schreibe gerne einen Kommentar!

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    Viele Grüße und bis nächste Woche
    Lukas

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