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So benutzt Du ein Abziehleder richtig – Schritt-für-Schritt-Anleitung

    Ein gutes Messer will gepflegt werden. Und wer einmal den Unterschied zwischen „scharf“ und „wirklich scharf“ gespürt hat, wird auf das Abziehen nach dem Schleifen nicht mehr verzichten wollen. Lerne hier, wie Du ein Abziehleder richtig vorbereitest und verwendest – inklusive Einsatz von Diamantpaste.

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    Wofür braucht man ein Abziehleder?

    Schauen wir uns dazu erst einmal an, was das Messer stumpf macht: Im Idealfall besteht die Schneide im Querschnitt aus einem kleinen V mit perfekter Spitze. Beim Schneiden (Kontakt mit Schnittgut/Brett) wird genau diese Spitze beansprucht. Im Resultat biegt sie sich um und bricht irgendwann ab.

    Ein Abziehleder – oder Streichriemen – wird im Alltag verwendet, um die umgebogene Schneide (Grat) wieder aufzurichten. Dazu wird das Messer so über das Leder gezogen, dass sich der Grat im Leder verhakt und wieder zurückgebogen wird.

    Optional lässt sich das Leder mit einer Diamantpaste behandeln. In diesem Fall wirkt es zusätzlich wie ein sehr feiner Schleifstein und trägt mit jedem Zug ein wenig Material ab.

    Dieser Abtrag ist das Ziel, denn wird der Stahl zu oft gebogen, bricht er ab. Das ist der Moment, wenn ein Schleifstein nötig ist, um eine neue Schneidkante herzustellen. Wird nun bei jedem Abziehen mit der Paste eine winzige Menge Material abgetragen, passiert das deutlich langsamer. Das Messer muss also nicht so häufig geschliffen werden.

    Abgesehen davon kann ein Leder auch nach dem Schleifen verwendet werden, um die Schneide zu polieren, eventuelle winzige Überbleibsel (Grat) aufzurichten und so die Schärfe zu verfeinern.

    Abziehleder gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und Designs. Unser Modell hat zwei verschiedene Seiten:

    • Raue Seite: gedacht für die Anwendung mit Diamantpasten.
    • Glatte Seite: wird ohne Paste verwendet, zum finalen Abziehen oder zur täglichen Pflege.

    Vorbereitung: Diamantpaste auftragen

    Wer sich nun für eine Diamantpaste entscheidet, muss das Leder zuerst damit behandeln. Unsere Paste gibt es in drei verschiedenen Körnungen: 1 Mikron, 3 Mikron und 6 Mikron. Je kleiner der Wert ist, desto glatter und feiner ist die Schneide am Ende.
    Für die meisten Küchenmesser ist 3 Mikron ein guter Mittelwert – entspricht etwa der Körnung eines 3000er Schleifsteins. Die Körnung ist grob genug, dass noch ganz leichte Zähnchen übrig bleiben (wichtig für Tomaten & Co), aber trotzdem noch fein genug für glatte Schnitte durch Fisch oder Fleisch.

    So gehst Du vor dabei:

    1. Gib eine kleine Menge Paste (etwas mehr als eine Erbse) auf die raue Seite des Leders.
    2. Mit einem alten Messer oder flachen Gegenstand gleichmäßig einmassieren, bis die Fläche komplett bedeckt ist.
    3. Offene Stellen ggf. nachbessern und erneut einreiben.

    Wichtig: Das Leder muss danach ca. 24 Stunden trocknen, da die Diamantpaste nur im trockenen Zustand richtig funktioniert.

    Anwendung: Messer abziehen

    Nach dem Trocknen ist das Leder einsatzbereit. Beim Abziehen ziehst Du die Klinge im richtigen Winkel über das Leder – also in Richtung Klingenrücken, nie in Schneidrichtung.

    • Für europäische Messer: ca. 20°
    • Für japanische Messer: ca. 15°

    Das Leder ist recht nachgiebig, kleine Abweichungen im Winkel verzeiht es deswegen besser als ein Schleifstein. Um den Winkel besser zu kontrollieren, kannst Du das Leder auf den Tisch legen und das Messer leicht gekippt flach drüberziehen.

    Empfehlung:

    • Pro Seite 3 Züge
    • Danach je nach Bedarf noch 2 Züge und ein letzter

    Danach verwendest Du die glatte Seite des Leders, um die letzten Unebenheiten aufzurichten und die Schneide zu polieren – ebenfalls mit 2–3 Zügen pro Seite.

    Pflege des Leders

    Mit der Zeit verfärbt sich das Leder durch den abgeschliffenen Metallstaub – das ist normal. Wenn es stark nachdunkelt oder die Wirkung nachlässt, kannst Du die oberste Schicht einfach mit feinem Schleifpapier entfernen, neue Paste auftragen und es weiterverwenden.

    Fazit – brauchst Du ein Abziehleder?

    Mit einem gut vorbereiteten Abziehleder kannst Du Dein Messer nach dem Schleifen perfektionieren – oder einfach täglich frisch halten, ohne ständig zum Stein greifen zu müssen. Damit ist das Leder die ideale Alternative zum altbekannten Wetzstahl, wenn es um japanische und hochwertige Messer geht.

    Wenn Du ein Abziehleder oder Diamantpaste brauchst, findest Du hier im Shop alles, was Du brauchst:

    Bei Fragen zum Prozess kannst Du einfach hier oder unter unserem dem YouTube-Video kommentieren!

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